
Liebe Ich,
heute möchte ich von meinen Schuldgefühlen sprechen, die mich so oft umklammern und mir keine Ruhe lassen. Ich denke an die vielen Momente, in denen ich anders hätte handeln sollen. An die Worte, die ich nie hätte sagen dürfen, und an die Gelegenheiten, bei denen ich hätte besser sprechen sollen und zwar genau das, was ich wirklich sagen wollte.
Diese Schuldgefühle sind wie Schatten, die mich ständig begleiten. Sie flüstern mir zu, dass ich versagt habe, dass ich nicht genug bin. Sie zeigen mir Bilder von Enttäuschung und verpassten Chancen, lassen mich die Vergangenheit immer wieder durchleben. Es ist, als wäre ich gefangen in einem Netz aus "Hätte ich doch nur..."
Doch mir wird bewusst, dass nicht nur ich Schuldgefühle habe. Dieses Wissen hat mir eine neue Perspektive eröffnet und mir geholfen zu erkennen, dass Schuldgefühle ein weit grösseres Problem darstellt.
Diese Gefühle beeinflussen, wie ich mich selbst sehe. Sie machen mich vorsichtiger, zurückhaltender. Die Angst, wieder einen Fehler zu machen, lähmt mich oft sehr. Dennoch weiß ich, dass es notwenig ist, sich Quellen dieser Schuld zu stellen. Fehler sind menschlich, und jede Handlung, so fehlgeleitet sie auch sein mag, birgt eine Lektion. Ich bin dran, mir selbst Raum zu geben, aus meinen Fehlern zu lernen, statt sie als unausweichlichen Makel zu sehen. Ein holpriger Weg, sich dem Schmerz zu stellen und zu akzeptieren, dass Perfektion unerreichbar ist. Ich hoffe das Akzeptanz und Mitgefühl mir eines Tages helfen die Fesseln der Schuldgefühle zu lösen um mein Leben voll und ganz genießen zu können.
Mit meinen Gedanken möchte ich dich ermutigen. Bleib dran...Du bist doch bereits auf dem Weg !
2017#4 Bild Kunsttherapie
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